Ziel und Nutzen

Das Projekt „Improve-MH: Förderung der psychischen Gesundheit bei geflüchteten Eltern und ihren Kindern – eine randomisierte kontrollierte Behandlungsstudie in der Primärversorgung“ richtet sich an geflüchtete Familien.Bis 2018 sind mehr als 1.8 Millionen Flüchtlinge nach Deutschland gekommen, darunter viele Kinder. Geflüchtete leiden häufig unter psychischen Problemen. Insbesondere Depressionen, Angst- und traumaassoziierte Störungen sind weit verbreitet.

Das Ziel des geplanten Projekts ist die psychische Gesundheit bei geflüchteten, arabisch sprechenden Eltern zu verbessern und die Entwicklung psychischer Probleme bei ihren Kindern (0-6 Jahre) zu verhindern, indem psychische Beschwerden der Eltern reduziert und ihre Erziehungsfähigkeiten gefördert werden. Die Eltern erhalten dabei über einem Zeitraum von 10 Wochen:

1) eine Kurzintervention zum Umgang mit Symptomen von Angst, Stress und Depression (durch Allgemeinmediziner),
2) ein etabliertes Onlinetraining zur Förderung eines positiven Erziehungsstils (Triple P Online) sowie
3) begleitende Telefonate (durch Psychologen)

Die IMPROVE-Behandlung soll mit der bisher üblichen Behandlung von Depressionen, Ängsten und Stress in der Primärversorgung (Allgemeinmedizin) verglichen werden. Zusätzlich soll das Programm bzgl. der Kultursensitivität der Messungen, Barrieren und Bedürfnissen der Intervention und der Kosten-Effektivität evaluiert werden.

Ziele des Verbundes IMPROVE-MH:

  • Entwicklung und Etablierung einer Improve-Behandlung in der Primärversorgung (P1)
  • Vergleich der Wirksamkeit der Improve-Behandlung zur üblichen Behandlung in der Primärversorgung, im Hinblick auf die Gesundheit geflüchteter Eltern und ihrer Kinder (P1)
  • Untersuchung der kulturellen Vergleichbarkeit genutzter Messinstrumente (P2-1)
  • unverzerrte und unmittelbare Erfassung der relevanten Variablen mittels Handy-Befragung (Ecological momentary Assessment, P2-1)
  • Prozessevaluation des Teilprojektes P1: Erforschung der Erfahrungen und Meinungen von AllgemeinmedizinerInnen zur Grundversorgung vor- während- und nach der Improve-Intervention (P2-2)
  • Analyse der Kosten-Effektivität der Improve-Behandlung, primär auf Ebene der Eltern und sekundär auf Ebene ihrer Kinder (P3)

Kontakt

M.Sc. Lisa Heller
lisa.heller@rub.de

Dr. Kerstin Konietzny
kerstin.konietzny@rub.de
+49 234 32 21507

RUB

Projektlaufzeit

01.02.2019- 31.01.2024

Teilprojekte des Verbundprojekts

Planung
Durchführung
Abschluss

SP1: Förderung der psychischen Gesundheit bei geflüchteten Eltern und ihren Kindern

Kurzbeschreibung

Eltern mit jungen Kindern stellen in Deutschland eine besonders große Gruppe der Geflüchteten dar. Das Projekt Improve Mental Health (IMPROVE-MH) hat zum Ziel, die psychische Gesundheit geflüchteter Familien zu fördern. Hierzu sollen die psychische Gesundheit und die Erziehungskompetenzen der Eltern gestärkt werden, um auch eine gesunde Entwicklung ihrer Kinder zu begünstigen.

Ort: Bochum

Teilnehmende gesucht Ja
Zielgruppe Geflüchtete Eltern mit Kindern im Alter von 0-6
Zur Teilnahme
Projektdetails
Planung
Durchführung
Abschluss

SP2.1: Kultursensible Erfassung der psychischen Gesundheit von Flüchtlingspopulationen

Kurzbeschreibung

Um die Wirksamkeit der IMPROVE-Intervention mit der üblichen Behandlung zu vergleichen, wird ergänzend zu den traditionellen Erhebungsmethoden ein so genanntes Ecological Momentary Assessment (EMA) durchgeführt. Dabei werden die Teilnehmer:innen über eine Woche hinweg täglich mithilfe einer Handy-App befragt. So soll das Verhalten und Erleben der Teilnehmenden unmittelbar und unverzerrt erfasst werden. Zudem wird die Kultursensitivität und Qualität der traditionellen Erhebungen untersucht.

Ort: Bochum

Projektdetails
Planung
Durchführung
Abschluss

SP2.2: Hausärztliche Perspektiven zur Versorgung von Flüchtlingsfamilien mit psychisch belasteten Eltern

Kurzbeschreibung

Hausärzt*innen sind bei Problemen oft die ersten Ansprechpartner*innen für Flüchtlingsfamilien. Da das Aufwachsen mit einem psychisch belasteten Elternteil ein großer Risikofaktor für die Entwicklung psychischer Probleme bei Kindern darstellt, werden im Rahmen der IMPROVE-MH-Studie Eltern mit Kleinkindern eine Intervention in Hausarztpraxen erhalten. So kann ein positiver Erziehungsstil vermittelt und ein gesundes Heranwachsen der Kinder gefördert werden. Teilstudie 2.2 evaluiert die Umsetzung dieser Intervention in den Hausarztpraxen.

Ort: Bochum

Projektdetails
Planung
Durchführung
Abschluss

SP3: Erfassung der Kosteneffektivität der IMPROVE-MH Intervention bei geflüchteten Familien

Kurzbeschreibung

Um die Kosteneffektivität der IMPROVE-Intervention im Vergleich zu einer üblichen Behandlung zu vergleichen, werden zu verschiedenen Zeitpunkten Interviews zur psychischen Gesundheit und Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen, sowie zur Gesundheit der teilnehmenden Familien durchgeführt. Dabei soll untersucht werden, ob die IMPROVE-Intervention gegenüber der üblichen Behandlung ein vorteilhaftes und akzeptables Kosteneffektivitätsverhältnis aufweist.

Ort: Hamburg

Projektdetails