Hintergrund
Der Einsatz psychodiagnostischer Verfahren ist ein zentraler Bestandteil der psychosozialen Versorgung von Geflüchteten. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Herkunftsländer ist der Einsatz von Instrumenten in verschiedenen Sprachversionen und für unterschiedliche Zielbereiche wie Depression, Angst, PTBS und andere psychische Belastungen notwendig. Das Querschnittsprojekt KS-Diagnostik hatte zum Ziel, Expertisen bezüglich kultursensibler Diagnostik über die verschiedenen Verbundprojekte und Versorgenden hinweg zu bündeln, bereits verfügbare Instrumente zu sammeln und zu validieren und gemeinsame Standards für kultursensible Diagnostik zu entwickeln.
Projektergebnisse
Im Rahmen des abgeschlossenen Projekts wurden wichtige Schritte unternommen, um die psychosoziale Versorgung von Geflüchteten zu verbessern. Expertenpanels ermittelten die spezifischen Erfahrungswerte und Bedarfe in der Versorgung und Forschung, woraufhin kultursensible diagnostische Standards entwickelt wurden. Zudem wurden psychodiagnostische Instrumente in verschiedenen Sprachversionen gesammelt und bereitgestellt, die zentrale psychische Belastungen von Geflüchteten abdecken und kulturelle Besonderheiten berücksichtigen. Einzelne Instrumente wurden umfassend psychometrisch validiert. Alle entwickelten Instrumente und Standards sind nun als Open-Access-Ressourcen auf der Website q-cultural.de verfügbar, um die kultursensible Diagnostik in der klinischen Versorgung und Forschung zu fördern.
Veröffentlichungen
Pettrich, A., Friedrich, M., Nesterko, Y., & Glaesmer, H. (2024). The German PCL-5: evaluating structural validity in a large-scale sample of the general German population. European Journal of Psychotraumatology, 15(1). https://doi.org/10.1080/20008066.2024.2317055
Pettrich, A., Nesterko, Y., Rimek, E., & Glaesmer, H. (2024). Psychodiagnostik in den psychosozialen Zentren für geflüchtete Menschen. PPmP - Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie, 74(09/10), 361–368. https://doi.org/10.1055/a-2352-2984
Kontakt
M.Sc. Amelie Pettrich
amelie.pettrich@medizin.uni-leipzig.de
+49 341 9718808
Universität Leipzig
Medizinische Fakultät
Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie
Philipp-Rosenthal-Straße 55
04103 Leipzig
Studienergebnisse
Die Ergebnisse sind unter www.q-cultural.de frei verfügbar.
Projektverantwortliche
Prof. Dr. Heide Glaesmer, Universität Leipzig – Medizinische Fakultät
M. Sc. Amelie Pettrich, Universität Leipzig – Medizinische Fakultät
Projektlaufzeit
2019 – 2024 (60 Monate)