Hintergrund
In der psychosozialen Versorgung und Forschung mit Geflüchteten erschweren sprachliche Barrieren, kulturelle Unterschiede im Krankheitsverständnis und kulturspezifische Ausdrucksweisen psychischer Belastungen die Diagnostik. Eine sachgerechte, kultursensible Erfassung von psychischen Belastungen bzw. Störungen ist besonders für die Versorgung Geflüchteter von hoher Bedeutung, um Fehldiagnosen oder eine Unterschätzung der Symptomschwere zu verhindern. Die Grundvoraussetzungen für eine angemessene Beurteilung der psychischen Belastungen von Geflüchteten liegen in der Kultursensibilität und sprachlichen Adaptation der Erhebungsmethoden (Interviews, Selbst- und Fremdbeurteilungsinstrumente).
Projektergebnisse
Im abgeschlossenen Subprojekt wurde ein modulares, online-basiertes Tool entwickelt, das psychodiagnostische Instrumente für gängige psychische Störungen sowie Risiko- und Schutzfaktoren in den Muttersprachen relevanter Geflüchtetengruppen bereitstellt. Zusätzlich werden umfangreiche Hintergrundinformationen zur Diagnostik im kulturellen Kontext bereitgestellt. Die Ergebnisse sind frei zugänglich unter www.q-cultural.de.
Veröffentlichungen
Sierau, S., Nesterko, Y., Schönfelder, A., Rimek, E., & Glaesmer, H. (2022). Modularisierte klinisch-psychologische Diagnostik bei Geflüchteten. Trauma Und Gewalt, 16(3), 198–207. https://doi.org/10.21706/tg-16-3-198
Kontakt
M.Sc. Amelie Pettrich
amelie.pettrich@medizin.uni-leipzig.de
+49 341 9718808
Universität Leipzig
Medizinische Fakultät
Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie
Philipp-Rosenthal-Straße 55
04103 Leipzig
Studienergebnisse
Die Ergebnisse sind frei zugänglich unter www.q-cultural.de.
Projektverantwortliche
Prof. Dr. Heide Glaesmer, Universität Leipzig – Medizinische Fakultät
M. Sc. Amelie Pettrich, Universität Leipzig – Medizinische Fakultät
Projektlaufzeit
2019 – 2022 (36 Monate)