Inhalte und Ziele der Studie
In der psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlung von Geflüchteten gibt es neben sprachlichen Verständnisschwierigkeiten auch kulturbedingte Unterschiede im Krankheitskonzept von Patienten und Behandlern sowie andere Herausforderungen in der Diagnostik, wie zum Beispiel kulturspezifische Ausdrucksmuster psychischer Belastungen. Eine sachgerechte, kultursensible Erfassung von psychischen Belastungen bzw. Störungen ist besonders für die Versorgung Geflüchteter von hoher Bedeutung um z.B. Fehldiagnosen oder eine Unterschätzung der Symptomschwere zu verhindern.
Die Grundvoraussetzungen für eine angemessene Beurteilung der psychischen Belastungen von Geflüchteten liegt in der Kultursensibilität der Erhebungsmethode (Interviews, Selbst- und Fremdbeurteilungsinstrumente).
Das Subprojekt verfolgt das Ziel, ein modulares Erfassungstool für gängige psychische Störungen, aber auch Risiko- und Schutzfaktoren speziell für Geflüchtete verschiedener Herkunft in der jeweiligen Muttersprache zu entwickeln und einer kultursensiblen psychometrischen Prüfung zu unterziehen. Im Einzelnen werden im Rahmen des vorgestellten Projektes folgende Ziele verfolgt:
- Entwicklung und Validierung eines diagnostischen Tools der Versorgungsbedarfe bzw. -bedürfnisse von psychisch belasteten Geflüchteten
- Evaluation und Bereitstellung (open-access) eines modularen diagnostischen Tools für die Anwendung in psychotherapeutischen / psychosozialen Settings
- Bereitstellung von Hintergrundinformationen zu Diagnostik im kulturellen Kontext
Kontakt
Elisa.Haase@medizin.uni-leipzig.de
+49 341 9715417
Projektverantwortliche
Prof. Dr. Heide Glaesmer & Dr. Elisa Haase
Universität Leipzig – Medizinische Fakultät
Projektlaufzeit
2019 – 2022 (36 months)